Wir über uns
Der Deutsch-Französische Freiwilligendienst: ein gemeinnütziges und persönliches Engagement
Neue Erfahrungen sammeln, sich für andere einsetzen, gemeinnützige Arbeit leisten: Das sind die Hauptpfeiler des Deutsch-Französischen Freiwilligendienstes.
Die während des Freiwilligendienstes gesammelten Erfahrungen und erlangten Kompetenzen sind allgemein anerkannt und können die berufliche Orientierung und Arbeitssuche vereinfachen.
2006 tritt in Frankreich das neue Gesetz über den Freiwilligen- und Zivildienst (loi sur le volontariat associatif et sur le service civil) in Kraft. Dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) als Kompetenzzentrum wurde von der deutschen und französischen Regierung die Aufgabe übertragen, einen Deutsch-Französischen Freiwilligendienst zu entwickeln und zu koordinieren. Seit 2007 koordiniert das DFJW nun mit Unterstützung der französischen Agence du Service Civique und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Deutsch-Französischen Freiwilligendienst.
Der Deutsch-Französische Freiwilligendienst basiert auf Gegenseitigkeit und funktioniert nach dem Tandemmodell. Das bedeutet, dass deutsche und französische Freiwillige gleichzeitig ins jeweilige Partnerland entsendet werden. Bei den gemeinsamen Fortbildungen begegnen sich die Tandems.
Bei den Aufgaben im Rahmen des Freiwilligendienstes handelt es sich weder um eine Erwerbstätigkeit noch um ein Ehrenamt. Die Aufgaben verlangen insbesondere ein starkes soziales Engagement.
Unser Leitbild
1.Das Deutsch-Französische Jugendwerk
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Die Gründung des DFJW geht auf den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den „Elysée-Vertrag“, von 1963 zurück.
Die Aufgabe des DFJW ist es, die Verbindungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Frankreich auszubauen und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen.
Artikel 2 (1) der Neufassung des zwischenstaatlichen Abkommens über das Deutsch-Französische Jugendwerk von 2005 definiert die Aufgaben des DFJW:
„Das Deutsch-Französische Jugendwerk hat die Aufgabe, die Beziehungen zwischen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und für die Jugendarbeit Verantwortlichen in beiden Ländern zu vertiefen. Zu diesem Zweck trägt es zur Vermittlung der Kultur des Partners bei, fördert das interkulturelle Lernen, unterstützt die berufliche Qualifizierung, stärkt gemeinsame Projekte für bürgerschaftliches Engagement, sensibilisiert für die besondere Verantwortung Deutschlands und Frankreichs in Europa und motiviert junge Menschen, die Partnersprache zu erlernen.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk ist ein Kompetenzzentrum für die Regierungen beider Länder. Es fungiert als Berater und Mittler zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen sowie den Akteuren der Zivilgesellschaft in Deutschland und Frankreich.“
2.Der Deutsch-Französische Freiwilligendienst
2.1.Hintergrund
Die Idee zu einem Deutsch-Französischen Freiwilligendienst (DFFD) entstand auf dem 76. Deutsch-französischen Gipfeltreffen am 10. November 2000 in Vittel in Frankreich. Das DFJW als Kompetenzzentrum beider Regierungen wurde mit der Koordination beauftragt.
Als 2007 in Frankreich ein neues Gesetz zum Freiwilligendienst in Kraft trat, startete das DFJW ein Pilotprojekt mit vierzehn Freiwilligen. 2010 wurde das französische Gesetz Loi du 10 mars 2010 relative au Service Civique verabschiedet, welches es jungen Deutschen und Franzosen ermöglichen soll, einen Freiwilligendienst durchzuführen. In diesem Rahmen wurde ein Vertrag zwischen dem DFJW und der französischen Agence du Service Civique geschlossen, um den Deutsch-Französischen Freiwilligendienst zu verwirklichen.
Seit 2014 ist das DFJW als Träger des Deutsch-Französischen Freiwilligendienstes auch im Rahmen des IJFD (internationaler Jugendfreiwilligendienst) anerkannt.
2.2.Ablauf
Der Deutsch-Französische Freiwilligendienst ist für alle junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland oder Frankreich zugänglich, unabhängig von sozialer Herkunft oder Bildungsabschluss.
Der Freiwilligendienst beginnt Anfang September und endet zehn bzw. zwölf Monate später. Durch die 25 Fortbildungstage haben die Freiwilligen die Möglichkeit, ihre sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen auszubauen, staatsbürgerliche Verantwortung zu übernehmen und Autonomie zu entwickeln.
In folgenden Bereichen koordiniert das DFJW als Entsende- und Aufnahmeorganisation den Deutsch-Französischen Freiwilligendienst:
- Schulbereich
- Hochschulbereich
- Im DFJW
Die Partnerorganisationen des DFWJ übernehmen die Durchführung des Deutsch-Französischen Freiwilligendienstes in den anderen Bereichen:
- Ökologie
- Soziales
- Kultur
- Sport
- Gebietskörperschaften
Der Deutsch-Französische Freiwilligendienst beruht auf dem Prinzip der Reziprozität, d.h. dass die Zahl der deutschen und französischen Teilnehmenden immer gleich sein muss.
2.3.Ziele
Der Freiwilligendienst soll die sozialen Kompetenzen der Freiwilligen stärken und ein Instrument zur Förderung der gesellschaftlichen Allgemeinbildung sein. Die Freiwilligen fungieren daher als Begleitungs-, Vermittlungs- und Mediationspersonen und nehmen vor allem kommunikative, pädagogische und betreuende Aufgaben wahr. Des Weiteren werden interkulturelle, sprachliche und professionelle Kompetenzen geprägt.
Das DFJW und seine Partner möchten durch dieses Programm dazu beitragen, den beiden Ländern Sprache und Kultur des jeweiligen anderen Landes zu nahezubringen sowie die Mobilität junger Menschen in Europa zu fördern. In dieser interkulturellen Dimension liegt sowohl für Freiwillige als auch für Einsatzstellen der Mehrwert des Programms.